„Reiches Bayern- Arme Frauen!“

30. Juli 2012

Der Landesvorstand der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen in Bayern (AsF) beschäftigte sich bei seiner diesjährigen Klausurtagung in Innerthann mit dem aktuellen Sozialbericht des Bayerischen „Zukunftsministeriums“. Hierzu erklärt Adelheid Rupp, Vorsitzende der AsF Bayern:

„Schenkt man Hadertauers Worten Glauben, so schwelgt ganz Bayern im Reichtum. Ganz Bayern? Nein, nicht ganz, denn da gibt es ja auch noch die Frauen in Bayern, die ganz und gar nicht vom bayerischen Wohlstand profitieren. Das sind die Alleinerziehenden, die ach so gepriesenen Ehefrauen, die für ihre Familien zurückstecken und für das Wohl ihrer Kinder und Männer ihre Erwerbstätigkeit ganz aufgeben, die Frauen, die Angehörige pflegen, Minijobs ausüben oder in Teilzeit arbeiten und auch die Frauen, die sich für schlecht bezahlte „Frauenberufe“ entschieden haben. Die Durchschnittsrente von Frauen beträgt in Bayern gerade mal knapp 500 Euro (Männer 980 Euro) und ist damit deutlich geringer, als in den anderen Bundesländern.

Hadertauer setzt in ihrem Sozialbericht bei der Vermeidung von Altersarmut von Frauen auf die Witwenrenten, die die Frauen beim Tod ihres Ehemannes erhalten. Dies ist ein Schlag ins Gesicht für die bayerischen Frauen, die ein selbstbestimmtes Leben führen möchten! Die AsF Bayern hat auf ihrer Klausur daher ihr eigenes Konzept zur Bekämpfung der zahlreichen Armutsfallen für Frauen vorgelegt. Wir setzen auf die Frauen selbst, denn Bayerns Frauen sind unser Potential! Die AsF Bayern fordert die CSU unter anderem auf vom Betreuungsgeld, das Frauen länger von einer Erwerbstätigkeit abhält, Abstand zu nehmen und ein bayerisches Vergabegesetz zu verabschieden, das unter anderem die Zahlung eines Mindestlohns als Voraussetzung für die Vergabe öffentlicher Aufträge vorsieht. Die prekären Beschäftigungsverhältnisse von Frauen müssen durch ordentliche Arbeitsverhältnisse ersetzt werden. Das ist der erste Schritt aus der Armut. Die AsF Bayern wird im kommenden Jahr ihren Schwerpunkt auf die zahlreichen weiteren Maßnahmen, die zur Vermeidung der Armutsfallen für Frauen getroffen werden müssen, setzen.“