Der original bayerische Frauengeldbeutel- 26% weniger drin!

21. März 2013

„Um so gefüllte Geldbeutel zu haben wie die Männer, müssen Frauen in Bayern noch länger arbeiten als im übrigen Deutschland“, erklärt Adelheid Rupp, Vorsitzende der AsFBayern. „Der heutige equal pay day markiert den Tag, bis zu dem die Frauen im Bundesdurchschnitt weiterarbeiten müssen, um das gleiche Gehalt zu bekommen, das ihre männlichen Kollegen bereits am 31.12.2012 erhalten haben. Statt 80 Tage mehr, das entspricht dem bundesweiten Lohnunterschied von 22%, müssen die Frauen in Bayern sogar 95 Tage mehr arbeiten um in ihren Geldbeuteln genauso viel zu haben, wie die männlichen Kollegen“, stellt Adelheid Rupp fest. „Jahrzehnte lang hat die CSU versäumt aktiv gegen die Lohndiskriminierung von Frauen vorzugehen.

Mit dem Betreuungsgeld fördert sie sogar das Anwachsen des Lohnunterschiedes, da das längere Fernbleiben der Frauen vom Arbeitsmarkt mit dieser Zahlung unterstützt wird. Familienbedingte Erwerbsunterbrechungen, die derzeit zum allergrößten Teil Frauen betreffen, sind ein wesentlicher Grund für die ungleiche Bezahlung der Geschlechter. Wir möchten eine qualitativ hochwertige Kinderbetreuung ausbauen und somit den Frauen die Rückkehr in die Arbeitswelt frühzeitig ermöglichen. Auch im Bereich der Pflege muss sich Einiges ändern. Desweiteren wirkt sich die unterschiedliche finanzielle Wertschätzung der Arbeiten von Frauen und Männern auf die Lohndifferenz aus. Unter anderem arbeiten Frauen häufig im sozialen, gesundheitlichen oder pädagogischen Bereich und in Dienstleistungsberufen, die schlecht bezahlt werden. Diese Berufe müssen ihrer gesellschaftlichen Bedeutung entsprechend anerkannt und besser entlohnt werden. Ein flächendeckender Mindestlohn von 8,50€ muss hier der erste Schritt sein. Nicht zu letzt trägt auch der geringe Anteil an Frauen in höheren Positionen der Unternehmen zur ungleichen Verteilung der Einkommen zwischen Männern und Frauen bei. Selbst im Dienstleistungsbereich, einer sogenannten typischen Frauendomäne, sind Frauen in Positionen, wie zum Beispiel in der einer Filialleiterin, deutlich unterrepräsentiert. Die CSU spricht sich eindeutig gegen eine Quote aus. Da freiwillige Vereinbarungen nicht zielführend waren, ist eine gesetzliche Vorgabe notwendig. Die Bayern SPD wird sich für eine 40% Quote von Frauen in Führungspositionen stark machen. Die Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch ein wichtiger Punkt, um der Altersarmut von Frauen rechtzeitig entgegen zu wirken. Es wird Zeit, dass auch in Bayern die Leistungen der Frauen in der Arbeitswelt angemessen honoriert werden.“